Im Alter von 90 Jahren ist in Bern Marcel Aeschbacher verstorben, ein zeitlebens überzeugter, kenntnisreicher Aviatikanhänger. Er setzte sich nach dem zuerst gelernten Gärtner-Beruf, als Kreissekretär Freier Schweizer Arbeitnehmer (1980 pensioniert), langjähriger FDP-Stadtrat und freier Journalist immer wieder für die Anliegen der Berner Fliegerei ein. In zahlreichen Zeitungsbeiträgen und Reportagen brachte er die Aviatik dem Publikum näher. Marcel Aeschbacher gehörte viele Jahre dem Berner Aero-Club an, dessen frühere Geschichte hat er in einer (vergriffenen) Jubiläumsbroschüre festgehalten.
Als Hauptinitiant der Unter-Denkmalschutzstellung des altehrwürdigen Oskar Bider Hangars – die grösste freitragende, noch stehenden Bogenbinder-Holzkonstruktion, mit Baujahr 1928 - war Marcel Aeschbacher Ehrenpräsident im Verein IG Bider Hangar. Dieser Verein hat sich die Erhaltung und Versetzung der historischen Bauten zum Ziel gesetzt (s. letzte Ausgabe)
Ein weiteres Hauptengagement galt der von ihm nach dem 2. Weltkrieg ins Leben gerufenen Berliner Ferienkinder-Aktion. Ueber 21'000 Kinder aus der damals noch „eingeschlossenen“ 3 Mio Grosstadt Berlin konnten, dank Marcel Aeschbachers unermüdlichem Einsatz, jährlich einige unbeschwerte Aufenthaltswochen bei Schweizer Pflegeeltern erleben. Viele dannzumal entstandene persönliche Bande zwischen den Jugendlichen und den „Ferieneltern“ sind intakt geblieben.
Die Interessengemeinschaft Oskar Bider Hangar und der Berner Aero-Club halten den Verstorbenen und sein Wirken in anerkennender, bleibender Erinnerung.
Text, Foto: Rolf Ellwanger
Marcel Aeschbacher im Kreis der IG Bider-Hangar